Das Thema Ladetechnik nimmt einen zentralen Stellenwert bei der Elektromobilität ein. Wir haben mit Sebastian Ewert, Gründer und CEO von chargeBIG, über das Angebot von chargeBIG gesprochen und wie er die Lade-Infrastruktur der Zukunft sieht.
Wer und was ist chargeBIG?
chargeBIG ist Teil des Automobilzulieferers MAHLE und Lösungsanbieter mit einem Full-Service-Portfolio für AC- und DC-Ladetechnik, mit Lastmanagement, inklusive Beratung, Installation, Wartung und Betrieb.
Wie ist Ihre Vision für chargeBIG?
Die Vision ist ein Ladestecker an jedem Parkplatz. Wir wollen die großflächige Elektrifizierung vorantreiben und eine entscheidende Marktrolle auf internationaler Ebene einnehmen, um die elektrische Mobilität der Zukunft möglich zu machen.
Neben Ihrem Angebot für AC-Ladelösungen gehen Sie auch das Thema DC-Ladelösungen an. Aus welchem Grund?
Der Flaschenhals beim Ladeprozess sind die Leistungsspitzen im Stromnetz und nicht die eigentlich verfügbare Energie. Mit dieser Erkenntnis konnten wir erfolgreich eine intelligente AC-Ladelösung in den Markt bringen. Das DC-Ladekonzept baut auf dem bewährten chargeBIG-Prinzip der intelligenten Lastverteilung auf. Es lässt sich preiswert in die vorhandene Infrastruktur integrieren und ermöglicht es, in einem Ladepark bis zu 20 Schnellladepunkte zu realisieren, trotz begrenztem Netzanschluss.
An wen richtet sich das neue Angebot?
Die AC-Ladelösung richtet sich an Flotten- sowie Parkflächenbetreiber, große Arbeitgeber und jeden, dessen Bedarf größer als 18 Ladepunkte an einem Standort ist. Die DC-Ladelösung richtet sich an Ladeinfrastrukturbetreiber, Parkflächenbesitzer und E-Mobilitätsinvestoren.
Welche weiteren Meilensteine möchten Sie erreichen?
Dieses Jahr werden wir 2.000 weitere Ladepunkte aufbauen. Auf technischer Ebene arbeiten wir an der Implementierung von Standardprotokollen für das Laden (OCPP und OCPI), am Aufbau des DC-Ladeparkdemonstrators in Stuttgart und an der Zertifizierung für den amerikanischen Markt.
Haben Sie Tipps für Gewerbeunternehmen, die eine Ladeinfrastruktur aufbauen möchten?
Beim Ladeinfrastrukturaufbau gibt es viel zu beachten: die Prüfung der Fördermöglichkeiten, die Einbeziehung von Stakeholdern im Unternehmen, die technische Machbarkeit am Standort, insbesondere die Berücksichtigung des bestehenden Netzanschlusses, die gewünschten Ausbaustufen, die Entscheidung, wer die Betreiberrolle übernehmen wird und vieles mehr. Wir unterstützen Sie hier gerne.
Gibt es Fördermöglichkeiten?
Mit dem KfW-Zuschuss 441 wird aktuell der Kauf und die Installation von Ladepunkten an Stellplätzen im Unternehmen, die nicht öffentlich zugänglich sind, mit je 900 Euro gefördert. An den Ladepunkten können Firmenfahrzeuge sowie Privatfahrzeuge der Beschäftigten aufgeladen werden.