Dieter Speidel
CEO passbrains ag
Professionell sein
Warum sollten Unternehmen ihre neuen Applikationen in einer Crowd testen lassen?
Heutzutage müssen Applikationen eine große Vielfalt an Geräten, Betriebssystemversionen und Browser unterstützen. Diese Vielfalt kann durch Labortests oder Cloud Testing nicht ausreichend abgedeckt werden. Hier hilft nur Crowdtesting unter realen Bedingungen mit realen Nutzern an realen Geräten.
Auch müssen die meisten Apps in verschiedenen Ländern und Sprachen, mit verschiedenen Mobilnetzwerken, WiFi-Anbindungen und so weiter getestet werden. Solche Möglichkeiten können nur mit einer professionellen Crowdtesting Plattform geleistet werden.
Ein nächster Schritt ist die Digitale Business Assurance – was hat es damit auf sich?
Evolutionär betrachtet, entwickelte sich seit 2006 das Crowdtesting als erweiterte Möglichkeit der sogenannten Quality Assurance (‚QA’) und hat sich mittlerweile voll etabliert. Die Digitale Business Assurance geht einige Schritte weiter.
Sie deckt den gesamten Produktlebenszyklus von der Marktanalyse über Ideation, Design Assessment, Validierungstest und umfangreiche UX-Studien und CX-Analysen ab. Mit der Digitalen Business Assurance können Unternehmen sicherstellen, dass sie ihre digitalen Produkte und Services anwendergerecht planen, designen und realisieren, und diese erfolgreich eingeführt und betrieben werden.
Elmar Nathe
Principal und Themenverantwortlicher Digitalisierung bei MID GmbH
Neue Prozesse
Vor welchen Herausforderungen stehen Ihre Kunden zurzeit?
Die Zeit der Produktentwicklung wird für alle immer schneller. Gleichzeitig wächst die Komplexität und die Regularien werden strenger. Ein Bereich ist daher die Digitalisierung von Prozessen. Wir unterstützen Kunden bei der Umgestaltung bestehender oder Einführung neuer Prozesse.
Im Bereich Business Design passen wir Geschäftsmodelle und -prozesse an digitale Strategien an und helfen, Business Capabilities um- und auszubauen. Ein weiterer Bereich ist Omni Channel. Unternehmen müssen heutzutage mehrere heterogene Vertriebskanäle nutzen und ihre IT- und Unternehmensarchitektur entsprechend anpassen. Für die Geschäftsprozessoptimierung setzen wir unter anderem automatisierte Prozessvisualisierungen wie SAP-Konfigurationen ein.
Von welchen Vorteilen profitieren die Unternehmen danach?
Die Ziele und Kommunikation innerhalb ihrer Prozesse sind klarer und nachvollziehbarer. Es lassen sich leichter Meilensteine ableiten, Erfolge messen und Ergebnisse dokumentieren. Projekte sind so einfacher zu steuern und Systeme besser zu warten. Gleichzeitig minimieren sich die Risiken.
Firmen verfügen dann über strukturierte Modelle und eine IT-Architektur, die wirklich am jeweiligen Business ausgerichtet ist. Sie werden dadurch deutlich flexibler und können schneller auf den Markt und ihre Kunden reagieren.
Karl-Heinz Streibich
Vorstandsvorsitzender der Software AG
Digitale Plattform
Die neuen nativ-digital Unternehmen mischen zurzeit den Markt auf – was machen sie offensichtlich richtig?
Vollständig digitalisierte Unternehmen basieren auf Daten und besitzen in der Regel keine physischen Assets, also keine Fabriken, Anlagen oder Maschinen. Deshalb sind sie so flexibel, skalierbar und innovativ.
Die Herausforderung liegt darin, dass digitale Wettbewerber die traditionellen Unternehmen zu reinen Anlagenbetreibern oder Produktlieferanten reduzieren könnten. Sie würden dadurch den direkten Kontakt zu ihren Kunden verlieren. Dieses Vorgehen sehen wir nicht nur im Business-to-Consumer-Markt sondern auch im B2B-Bereich.
Welche Möglichkeiten haben die traditionellen Unternehmen, auf diese Herausforderung zu reagieren?
Traditionelle Unternehmen müssen verstehen, was neue digitale Herausforderer für Kunden so attraktiv macht. Wenn digitale Disruptoren, wie Uber, Airbnb oder Alibaba, ein Marktsegment angreifen, treiben sie einen Keil zwischen traditionelle Unternehmen und ihre Kunden.
Dafür bieten sie eine Kundeninteraktion an, die in Echtzeit individuell auf den Kunden zugeschnitten ist. Etablierte Unternehmen müssen mit den gleichen Waffen zurückschlagen, ebenfalls basierend auf einer digitalen Plattform.
Andreas Helios
Sr. Group Manager Enterprise Marketing Central Europe, Adobe System
Lösungen bieten
Welche Digital Marketing Lösungen bieten Sie Ihren Kunden an?
Mit unseren beiden Plattformen, der Adobe Creative und Marketing Cloud, stellen wir aus technologischer Sicht das komplette Set an Lösungen zur Verfügung, die Unternehmen von Anfang an, also von der Erstellung von Inhalten bis zur zielgenauen Vermarktung, auf ihrem Weg ins Zeitalter des Experience Business unterstützen.
Mit unseren Lösungen sowie mit Echtzeit-Dashboards können Marketing-Experten Daten, Einblicke und digitale Inhalte kombinieren und ihren Kunden so ein optimales Markenerlebnis bieten. Außerdem erhalten sie alles, was sie benötigen, um mehr über ihre Kunden zu erfahren, personalisierte und einheitliche Kundenerlebnisse zu entwickeln und ihre Inhalte und Ressourcen zu verwalten.
Bitte nennen Sie uns ein konkretes Beispiel.
Ein Unternehmen, das sich der Herausforderung einer datenoptimierten Kundenkommunikation gestellt hat, ist die internationale Großbank UBS. Mit Hilfe von Adobe Campaign ist es dem Finanzinstitut gelungen, Daten aus mehreren Marketing-Systemen zu konsolidieren, die von unterschiedlichen internen Teams und Agenturen weltweit mit verschiedenen Reporting- und Analyselösungen eingesetzt werden.
Durch das systematische und einheitliche Datenmanagement stellt das Unternehmen sicher, dass sämtliche Inhalte abgestimmt und konsistent sind.
Thorsten Dirks
Vorstandsvorsitzender
Telefónica Deutschland Holding AG
Flexibel sein
Hat die zunehmende Digitalisierung Auswirkungen auf die Arbeitswelt?
Auf jeden Fall. Wir als Telekommunikationsunternehmen bieten überhaupt erst die Grundlage für die Digitalisierung: das Netz und die Datenanalyse. Die fortschreitende Digitalisierung verändert Geschäftsfelder, Innovationszyklen und Kundenansprüche fundamental – und damit auch uns.
Unsere Kunden erwarten immer schnellere Reaktionen und flexible, individuelle Angebote. Wenn wir diese Anforderungen erfüllen wollen, brauchen wir ein schlankes und datengetriebenes Geschäftsmodell mit gänzlich neuen Arbeitsweisen.
Was ändert sich für Ihre Mitarbeiter im Arbeitsalltag?
Unsere Mitarbeiter haben mittlerweile unabhängig von Abteilung oder Hierarchie Zugang zu allen wesentlichen Unternehmens- und Marktdaten. So können sie bessere Entscheidungen treffen, von denen die Kunden profitieren. Außerdem arbeiten Spezialisten im Bereich Advanced Data Analytics bei uns, die aus großen Datenmengen wertvolle Erkenntnisse für Wirtschaft und Gesellschaft gewinnen.
Ein weiteres digitales Werkzeug ist das „DigitalBrain“, eine auf künstlicher Intelligenz beruhende interne Wissensdatenbank. Diese digitale Arbeitsweise ist ein wichtiger Schritt hin zur führenden digitalen TelCo.
Doris Albiez
Vice President & General Manager Germany bei Dell
Mitarbeiter binden
Wie verändert die Digitalisierung den Umgang von Unternehmen mit ihren Mitarbeitern?
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich zu einem Arbeitnehmermarkt. In ihm müssen Unternehmen attraktiver werden, weil sie um die weniger werdenden Talente kämpfen. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie ihre Mitarbeiter als reinen Faktor in der Produktion sehen konnten.
Jeder einzelne ist stattdessen ein Mensch, der gerade in einer Zeit der Digitalisierung, in der sich auch Arbeitsprozesse radikal verändern, noch kreativer und engagierter zeigen muss als früher. Entsprechend hervorragend muss sich das Arbeitsumfeld gestalten.
Dann hält man außerdem diese effizienteren und zufriedenen Mitarbeiter – und muss sich nicht ständig neue auf dem Arbeitsmarkt suchen.
Welcher Führungsstil ist in dieser Zeit des Umbruchs gefragt?
Wir binden diese Mitarbeiter, indem wir sie wertschätzen und flexibel auf ihre individuellen Ziele im Leben eingehen. Wir müssen sie inspirieren und für die Sache begeistern.
Eine gute Führung fördert ihre Kreativität – und fordert ihre Bereitschaft für Verantwortung. Nur dann sind sie langfristig zufriedene und deshalb gute Mitarbeiter.