Wie muss man ein Stadtquartier bauen, damit es zukunftsfähig ist? Diese Frage beantwortet Ali Rasul. Am Projekt „Quartier Heidestrasse“ erklärt der Leiter Innovation & Digitalisierung der Taurecon Real Estate Consulting GmbH, wie das Unternehmen mitten in der Hauptstadt Platz für 10.000 Menschen schafft – zum nachhaltigen Leben, Wohnen und Arbeiten.
Ali Rasul
Leiter Innovation & Digitalisierung,
Taurecon Real Estate Consulting GmbH
Ali Rasul, bitte stellen Sie das Berliner Stadtquartier „Quartier Heidestrasse“ kurz vor!
Das Quartier Heidestrasse entsteht derzeit mitten in Berlin, nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Es wird als eines von vier Planungsgebieten das Herzstück der künftigen Berliner „Europacity“ sein und schon bald rund 10.000 Menschen Platz zum Leben, Wohnen und Arbeiten in der Hauptstadt bieten. Neben mehr als 940 Wohnungen entstehen auf den 85.000 Quadratmetern Quartiersfläche Büros, Einzelhandelsgeschäfte, Restaurants, Cafés, ein Hotel und eine Kita.
Das klingt nach einem neuen Kiez für die Hauptstadt …
… ganz genau! Und zwar nach einem Kiez, der das Zeug dazu hat, in Sachen Nachhaltigkeit weit vorne zu liegen. Denn mit dem Quartier Heidestrasse entsteht ein Berliner Kiez, der urban, ökologisch, innovativ und smart zugleich ist. Schon auf dem Papier bekam unser Konzept die Vorzertifizierung „Gold“ der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).
Was hat die Taurecon Real Estate Consulting GmbH mit dem Quartier Heidestrasse zu tun?
Wir haben das Quartier Heidestrasse für den Eigentümer geplant und realisieren derzeit den Bau inklusive Finanzierung, Steuerung des Bauablaufs und Controlling. Anschließend tragen wir die Verantwortung für die Vermietung und Vermarktung der Quartiersflächen sowie den gesamten Betrieb des Quartiers.
Welche Vorteile bringt dieses Konzept „alles aus einer Hand“ den Quartierbewohner:innen?
In uns haben die Quartiernutzer:innen, also die Menschen, die dort wohnen beziehungsweise arbeiten, einen Ansprechpartner, der jeden Stein des Quartiers bestens kennt. Alles aus einer Hand bedeutet: kurze Abläufe bei allen Anliegen rund um die Quartiersnutzung. Bei Fragen liefern wir schnelle Antworten, bei Problemen sind wir vor Ort. Das schafft Vertrauen – und das ist die beste Voraussetzung für eine gute Beziehung zwischen uns als Flächenverwalter und den Nutzer:innen.
Was macht das Quartier Heidestrasse „ready for future“?
Das Quartier ist ausgehend von den Bedürfnissen moderner Stadtbewohner:innen nachhaltig angelegt – angefangen von der Planung, über den Bau bis hin zum Betrieb. Ziel des Ganzen ist die Einsparung von großen Mengen an CO2.
Haben Sie konkrete Beispiele dafür?
Selbstverständlich! Beim Bau setzen wir auf innovative Technologien wie Baugruben mit Silikatgelsohlen, die eine signifikante Ersparnis beim Betonverbrauch und somit von CO2-Emissionen bringen. Wir verbauen schadstoffarme Materialien und binden erneuerbare Energiequellen ein, zum Beispiel eine Solarstrom-Anlage (Photovoltaik).
Beim Betrieb sorgt eine hochmoderne Gebäudetechnik inklusive digitaler Sensorik und Steuerung dafür, dass die Quartierbewohner:innen Energie sparen. Wir rüsten die Wohn- und Nutzflächen smart aus – wer energiesparsam wohnen und arbeiten will, kann das dank dessen einfach tun.
Sie sollten auch wissen: „Heidestrasse“ ist eins der ersten Großstadt-Quartiere, dessen Gebäude komplett vernetzt werden. Je nach Bedarf können die Nutzer:innen von Wohnungen, Büros, Gewerberäumen oder gastronomischen Einrichtungen ihr individuelles Digital-Paket buchen.
Wie sind die Quartierbewohner:innen mit dem Quartier vernetzt?
Ganz einfach über die entsprechenden Steuerungs-Anlagen in den Räumlichkeiten und über interaktiv bedienbare digitale Info-Säulen in den Gebäudeeingängen. Und natürlich auch über die geplante Quartiers-App, über die zum Beispiel Heizung, Beleuchtung und der gebäudeintegrierte Sonnenschutz steuerbar sind. Dank des Monitorings seines Energieverbrauchs kann jede:r energiesparendes Verhalten lernen. Wer will, kann auch seinen Haustürschlüssel durch das Smartphone ersetzen und selbst den Fahrstuhl darüber steuern. Die App wird darüber hinaus auch die Verfügbarkeit freier E-Scooter oder E-Cars im Quartier anzeigen können.
Das klingt nach einem smarten Mobilitätskonzept!
Wir wollen die Menschen im Quartier Heidestrasse nachhaltig mobil machen: Mit einer Fahrradstraße. Mit einem – auch über die App erreichbaren – Parkraumleitsystem. Mit Angeboten verschiedener Shared-Mobility-Anbieter. Selbst bei der in Berlin extrem lästigen Parkplatzsuche hilft die App und zeigt hoffentlich einen noch freien der insgesamt 1.000 Stellplätze im Quartier an.
Hat die Quartiers-App weitere Vorteile für die Quartiercommunity?
Die App kann den Aufbau der nachbarschaftlichen Gemeinschaft im Quartier pushen, vorausgesetzt, sie wird von der Community im Quartier als modernes Angebot zur Kommunikation angenommen. Darüber lassen sich neben den schon genannten Beispielen schließlich auch Informationen zum alltäglichen Leben im Quartier teilen, zu Veranstaltungen sowie zu Öffnungszeiten und Angeboten der Geschäfte und Gastronomie beispielsweise. Sharing is caring!
Unsere Idee war: Wer dank der Quartiers-App über sein Quartier Bescheid weiß, der spart Wege, Zeit, Energie und – wir reden hier von Berlin! (lacht) – auch Nerven. So bleibt mehr Zeit zum Leben!
Vielen Dank, Ali Rasul, für diesen Einblick in den neuen Berliner Kiez Heidestrasse!