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Home » Future of Defence » „Expertise und das richtige Mindset“ – Umweg als Erfolgsweg!
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Es braucht Planungssicherheit, damit wir mit maximaler Effizienz arbeiten können.

Dr. Ulrich Nuding

ist Leiter Engineering Germany und Group Director Capability & Governance sowie Mitglied der Geschäftsführung bei der MBDA Deutschland GmbH

Herr Dr. Nuding, den Taurus kennt mittlerweile jeder – aber MBDA Deutschland steht für viel mehr. Geben Sie uns einen kleinen Einblick?

Wir entwickeln, produzieren und warten Luftverteidigungs– und Lenkflugkörpersysteme sowie Laserwaffensysteme. Darüber hinaus fertigen wir verschiedene Komponenten für Luftwaffe, Marine und das Heer an. Unsere Infrastruktur ist einzigartig, auf unserem Campus decken wir alle Bereiche ab. Wir haben Entwicklungslabore, Produktions- und Testmöglichkeiten vor Ort. Das ermöglicht uns, agil zu reagieren. Wir haben kurze Wege, um die einzelnen Abteilungen miteinander zu verbinden. Das macht uns sehr schnell und wir können kosteneffizient entwickeln und produzieren. All das ist in unserer heutigen Welt essenziell. Wir haben nicht die Zeit, für ein Produkt zehn Jahre Entwicklung abzuwarten.

Was brauchen Sie, um so arbeiten zu können?

Sehr wichtig sind Mitarbeitende mit der richtigen Expertise aber auch mit dem richtigen Mindset. Wir brauchen kreative Köpfe, die innovative Ideen haben, dabei aber auch das Durchhaltevermögen aufweisen, ein Produkt zu Ende zu denken und bis zur Fertigstellung zu begleiten. Sie finden bei uns Mitarbeitende mit einem Hintergrund in Ingenieurswissenschaften, auch Luft- und Raumfahrttechnik, Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik, Physik, Mathematik und Informatik. Es braucht auch Planungssicherheit, damit wir mit maximaler Effizienz arbeiten können. Und wir brauchen pragmatische Rahmenbedingungen für die Regulierung von Technologie.

Produkte & Dienstleistungen der MBDA

Spielen psychologische Aspekte für das Entwickeln komplexer Waffensysteme eine Rolle?

Ja, allerdings betrachten wir dies nicht isoliert. Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sind extremem Stress ausgeliefert. Wenn es uns z. B. durch das schnelle Bereitstellen wichtiger Informationen und Lagebilder gelingt, den Stress derjenigen, die unsere Systeme bedienen, zu reduzieren, führt das zu schnelleren Entscheidungen. Technologie ist ein entscheidender Hebel dafür.

Wie hat sich Technologie verändert?

Die Zyklen sind sehr schnell geworden. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen spielen eine immense Rolle. Es sind Megatrends sowohl für die technologische Entwicklung unserer Produkte als auch für die Digitalisierung in der Produktentwicklung selbst.

Auch Schwarmtechnologie ist für komplexe Systeme zukunftsweisend, zum Beispiel für Innovationen im Bereich des unbemannten Fliegens, wie Drohnen oder sogenannte „Remote Carriers“, die einen wertvollen Beitrag zur Sicherheitsvorsorge leisten können.

Weitere Informationen:

Mirja Wolf

Projektleiterin bei MBDA Deutschland im Bereich „nationale Technologievorhaben“

Mirja Wolf, ist als Projektleiterin bei MBDA Deutschland im Bereich „nationale Technologievorhaben“ tätig. Als Expertin für Themen wie Künstliche Intelligenz, Teaming und Mission Planning in Multi-Agenten Systemen stellt sie sich in ihrem Arbeitsalltag täglich neuen Herausforderungen. Ob es ihr manchmal seltsam vorkommt, in einer männerdominierten Branche zu arbeiten? Nein, sagt Mirja Wolf, darüber habe sie sich nie Gedanken gemacht.

Frau Wolf, wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Zusammenfassend kann man sagen: Meine Aufgabe ist es, den Überblick über die Projekte zu behalten, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und ein produktives Umfeld zu schaffen, in dem alle Teammitglieder effektiv arbeiten können. Meine Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich. Ich sorge für reibungslose Abläufe, koordiniere die Teams, arbeite eng mit benachbarten Abteilungen und Bereichen wie Engineering und Vertreib zusammen, setze Vertragsdokumente auf und prüfe Verträge. Ich bin auch viel auf Dienstreise, bereite Demos vor, halte Präsentationen, nehme an Konferenzen teil.

Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?

Ich war schon immer interessiert an Naturwissenschaften und konnte mich für die unterschiedlichsten Themen wie Physik oder Biologie begeistern.

Nach der Schule absolvierte ich zunächst ein Übersetzer- und Dolmetscherstudium und spezialisierte mich auf technische und naturwissenschaftliche Themen. Im Zuge dessen habe ich mich viel mit Patenten befasst. Das wiederum hat mich so fasziniert, dass ich entschied, Patente nicht nur zu übersetzen, sondern selbst Technik zu entwickeln. Ich studierte Elektrotechnik und spezialisierte mich im Studium auf die Themen KI, Robotik, Sensorik und autonome Systeme. Dieser Bereich passt perfekt zu mir und es ergaben sich bereits während des Studiums Möglichkeiten für Veröffentlichungen und Konferenzbeiträge. Zudem habe ich passend zum Thema meiner Masterarbeit mehrere Erfindungsmeldungen bei meiner betreuenden Firma eingereicht und so meine ersten eigenen Patente erhalten. Bei der MBDA startete ich dann als Entwicklerin für KI-Algorithmen für den Bereich Missionsplanung für Multi-Agenten Systeme. Vor einiger Zeit wechselte ich dann im gleichen Bereich in die Projektleitung. Dies ermöglicht mir, das Thema zusammen mit dem Projektteam im intensiven Kontakt mit unseren Kunden und Kooperationspartnern voranzubringen und zu gestalten.

Was möchten Sie gerne in Ihrem Beruf perspektivisch erreichen?

Ich übernehme gerne Verantwortung und habe große Freude daran zu gestalten, um für die Firma die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Gerne auch in unterschiedlichen Ressorts. Zusätzlich wünsche ich mir, dass meine Arbeit die Entwicklung innovativer Technologien unterstützt. Ich möchte für das technische Team ein Umfeld schaffen, in dem Innovation gefördert wird. Und natürlich wünsche ich mir, als Großes Ganzes, dass das, was wir tun, einen Mehrwert für die Gesellschaft darstellt.

Haben Sie einen Rat für jemanden, der oder die beruflich einen ähnlichen Weg einschlagen möchte?

Meine Herangehensweise war richtig für mich – muss aber nicht für jeden passen.

Schon zu Schulzeiten bin ich in offene Vorlesungen zu Themen gegangen, die mich interessieren, z. B. an der TU München, am Fraunhofer- oder auch am Max-Planck-Institut. Auch Praktika und Werkstudententätigkeiten helfen bei der Entscheidung herauszufinden, für welches Thema man brennt. Es ist wichtig sich die Neugier und Begeisterung, zusammen mit der Offenheit für Neues, zu bewahren, um Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen.

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