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Leichtbau

Knotenpunkt für Megatrends

Knotenpunkt für Megatrends
Knotenpunkt für Megatrends
Foto: sirtravelalot/Shutterstock

Die Ära der reinen Materialsubstitution neigt sich beim Leichtbau dem Ende zu. Stattdessen entwickelt er sich mehr und mehr zur sogenannten Enabling Technology, bei der Digitalisierung, Additive Fertigung und neue Entwicklungs- und Produk- tionsverbünde für mehr Fortschritt zusammenspielen.

„Leichtbau sollte künftig verstanden werden als Umsetzung von Konzeptleichtbau, Prozessinnova- tionen und digitalisierter Entwicklungskette. Ein wesentliches Element sind dabei moderne Fertigungsverfahren wie 3D-Druck beziehungsweise Additive Fertigung in unternehmensübergreifenden und automatisierten Produktionsnetzwerken, die gegebenenfalls auch global sind“, sagt Dr. Wolfgang Seeliger, Geschäftsführer der Leichtbau BW GmbH. Die Agentur agiert als Networking-Plattform für Industrie- und Forschungseinrichtungen, um weitere Innovationen im Leichtbau voranzubringen.

Treiber für Trends

Leichtbau wird damit zum Treiber für Megatrends der Zukunft in der Industrie, aber auch anderen Bereichen wie beispielsweise Architektur und Stadtentwicklung. Momentan noch visionär, entsteht beispielsweise ein weites Wachstumsfeld für den Leichtbau im Zusammenwachsen von Architektur und Mobilität des Städtebaus.

Es geht dabei um die Übertragung von Leichtbauprinzipien in die Stadtentwicklung, im Kern um den Transfer von Leichtbaumaterialien und Funktionsintegrationen in Gebäude bis hin zu ganzen Stadtquartieren. Allein in der Automobilindustrie wird bis 2020 eine Marktgröße von bis zu 100 Milliarden Euro prognostiziert. Im Maschinenbau wächst das Marktvolumen im gleichen Zeitraum schätzungsweise auf bis zu 30 Milliarden Euro.

Die Digitalisierung ist nach Einschätzung Seeligers für die weitere Entwicklung des Leichtbaus essenziell: „Beim Leichtbau sprechen wir von Industrie 4.0 vor allem auf der Entwicklungsseite und nicht nur auf der Produktionsseite. Hier ist Leichtbau die Anknüpfungsstelle.“ Um die Leichtbaupotenziale komplett ausschöpfen zu können, sei eine durchgängige Datenkommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette notwendig.

Mehrwert für den Kunden

Neue Möglichkeiten im Leichtbau eröffnet zudem die Additive Fertigung. „Wir haben durch die Additive Fertigung Möglichkeiten, Dinge zu produzieren, die wir vorher nicht herstellen konnten“, so Seeliger. „In puncto Mehrwert sind wir bei der Additiven Fertigung gerade erst am Anfang. Jetzt gilt es, das zu entdecken, was bisher eben nicht realisierbar war.“

Die klassische Fertigung wird jedoch nicht obsolet. Sie wird durch neue Techniken ergänzt, die in ein optimales Produktionsnetzwerk eingebettet werden müssen – entweder auf lokaler Ebene oder, wenn alle Prozesse digitalisiert sind, mit globalen Produktionsverbünden.

Gesamte Wertschöpfungskette

Solche Industrial-Supply-Innovationen zu Zukunftsfeldern im Leichtbau präsentieren zehn Aussteller am Gemeinschaftsstand „Leichtbau aus Baden-Württemberg“ während der Hannover Messe vom 24. bis 28. April 2017 in Halle 6 F30 auf rund 220 Quadratmetern.

Die beteiligten Mittelständler repräsentieren nahezu die gesamte Wertschöpfungskette im Leichtbau und richten den Fokus auf die genannten wichtigen Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Additive Manufacturing, hybride Werkstoffe oder neue Möglichkeiten in Design, Prozessen und Simulation.

Der Organisator des Auftritts, die Leichtbau BW mit Sitz in Stuttgart, wurde als Agentur vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Sie repräsentiert das weltweit wohl größte Leichtbaunetzwerk mit mehr als 1.500 Unternehmen, davon rund 900 aus Baden-Württemberg, und mehr als 200 Forschungseinrichtungen, die alle Bedarfe im Leichtbau- bereich abdecken.

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