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Schon bis 2020 soll das Internet der Dinge (IoT) bis zu 26 Milliarden Objekte vernetzen. Und das ist erst der Anfang. Trends wie Industrie 4.0 oder das vernetzte Fahren werden Wachstum und Vielfalt der Anwendungen weiter beschleunigen. Laut Expertenschätzung sind aber zum Beispiel bislang nur 3,5 Prozent aller Fabriken weltweit an das IoT angeschlossen. In knapp zehn Jahren könnten es 75 Prozent sein.

Erste Initiativen der Industrie sind IoT-Plattformen, auf denen Industriekunden Maschinen effizienter einsetzen oder dank der gewonnenen und analysierten Daten neue Geschäftsmodelle entwickeln. In einer kürzlich veröffentlichten Studie untersuchte das Forschungsinstitut ABI Research Faktoren, die Anbieter von Plattformen sowie angeschlossene Unternehmen beachten müssen, wenn sie die offenen Ökosysteme zu einem Erfolg führen wollen.

Wichtig ist demnach zum Beispiel, dass neu aufkommende Technologien aus den Bereichen Augmented Reality (AR), also computergestützte Wahrnehmung der Realität, oder künstliche Intelligenz integrierbar sind. Anbieter von Plattformen müssen außerdem berücksichtigen, dass die IT und die OT (Operational Technology) künftig nahtlos ineinandergreifen.

Die OT konzentrierte sich bislang darauf, die Verfügbarkeit der Anlagen zu gewährleisten, allerdings meist in geschlossenen Systemen, ohne Anbindung an das Internet. Hier hat die IT hingegen Erfahrung, genauso wie mit Daten sowie Soft- und Hardware. Dagegen wenig mit industriellen Systemen. Momentan arbeiten beide Systeme eher neben- als miteinander. Anbieter von Plattformen müssen außerdem eng mit Anbietern anderer Technologien zusammenarbeiten und ihren Industriekunden konstant umfangreiche Beratung bieten können.

Plattformen, die diesen Anforderungen am nächsten kommen, sind sogenannte Application Enablement Platforms (AEP): Sie bieten zum Beispiel eine breite Palette von Protokolloptionen für Geräte- und Unternehmensanwendungen, Branchenanwendungen, umfangreiche Analysen und eine innovative Entwicklungsumgebung.


Willkommen bei MindSphere

Mit dem Internet of Things (IoT) soll die industrielle Produktion digitalisiert werden. Siemens antwortet auf diese Herausforderung mit MindSphere:
Das cloudbasierte, offene IoT-Betriebssystem verbindet in einem offenen Ökosystem erfolgreich Produkte, Anlagen, Systeme sowie Maschinen von Unternehmen.

Inzwischen hat sich eine Allianz aus 26, vor allem namhaften deutschen Industrieunternehmen zusammengeschlossen, um MindSphere als Plattform noch weiter voranzubringen. Mit dabei sind beispielsweise Anlagenbauer wie Kuka oder Eisenmann, Automatisierer wie Rittal, Sick, Festo oder Schmalz sowie Maschinenbauer wie Trumpf, Chiron, Heller, Grob, Index oder FFG/MAG IAS. Teilnehmende Firmen versammeln sich in dem 2018 in Berlin gegründeten Verein MindSphere World.

Partnerschaften und Projekte

Bis Ende des Jahres sollen rund 1,25 Millionen Maschinen und andere Objekte angebunden sein. Innerhalb des Ökosystems MindSphere gibt es aber bereits zahlreiche Partnerschaften und konkrete Lösungen. So bietet beispielsweise die Gebr. Heller Maschinenfabrik ihren Kunden über MindSphere ein digitales Betreibermodell mit einer Pay-per-Use-Bezahlmethode für die Nutzlaufzeit ihrer Anlagen. Bei „Heller4Use“ wird über die Maschinensteuerung die Zeit erfasst und weitere Daten auf der Plattform für die Abrechnung ausgewertet.

Effiziente Produktion

Mit der „Container Management App“ von Atos können Logistikmanager wiederum ihre Container in Echtzeit tracken und wissen, wann leere Behälter wieder einsetzbar sind. Beim „Connected Industrial Worker“ von Accenture kommen Smart Glasses als tragbare Computer zum Einsatz: Mitarbeiter erhalten über sie aktuelle Maschinendaten auf ihr Sichtfeld und behalten dennoch die Hände frei.

Von MindSphere profitiert inzwischen aber auch der Greenkeeper des FC Bayern: Sensoren im Rasen der Allianz-Arena sind mit MindSphere verbunden. Analysiert werden dort unter anderem Daten zu Bewässerung, Beleuchtungszeiten oder Düngung. Inklusive der Wettervorhersagen erstellt eine Software dann vorausschauende Tipps zur Pflege des Grüns – und diese erhält der Greenkeeper  in einer App auf sein Smartphone.

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