Um ressourceneffiziente Produkte und Herstellungsprozesse zu realisieren, haben Leichtbaulösungen in vielen Bereichen enorm an Bedeutung gewonnen.
Zusätzlich zum Einsatz von neuartigen Werkstoffen, wie etwa faserverstärkten Kunststoffen, bietet die Funktionsintegration Möglichkeiten, leichtere Bauteile zu entwickeln. Dahinter steht die Idee, mit einem Bauteil möglichst viele technische Funktionen zu realisieren.
Es gibt eine Vielzahl an theoretischen Ansätzen. Das Ziel des 2007 in Augsburg gegründeten Kompetenznetzwerks Carbon Composites e.V. (CCeV) ist es, verschiedene Branchen zu beleuchten und Leichtbaukompetenzen zu bündeln. Zudem versteht sich der CCev als Netzwerk zur Förderung der Anwendung von Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffen.
Bereits heute vereint CCev über 260 Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wie das DLR und die Fraunhofer-Gesellschaft mit verschiedenen Instituten und diverse Hochschulen, Großunternehmen aus nahezu allen Branchen, kleine und mittlere Unternehmen sowie Gebietskörperschaften und Kammern.
Carbon vielfältig nutzbar machen
Besonders in den technischen Arbeitsgruppen spiegelt sich die Absicht des Vereins wider, die gesamte Wertschöpfungskette der Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe abzudecken und den Zukunftswerkstoff Carbon für die Praxis möglichst vielfältig nutzbar zu machen.
Für die Mitgliedsunternehmen des CCeV ist Carbon die Faser der Zukunft: Da sind Firmen wie die Premium Aerotec, MT Aerospace und KUKA, aber auch Automobilisten wie die Audi AG oder die BMW Group, die großes Interesse an der Massenfertigung von Carbonteilen haben.
Das Spitzencluster MAI Carbon, eine Initiative des CCeV, bündelt seit Januar 2012 die Forschungsaktivitäten interessierter Unternehmen und Institute an der Serienfertigung und der gesamten Wertschöpfungskette des Werkstoffs Carbon. Derzeit findet im Deutschen Museum in München eine Sonderausstellung über diesen Werkstoff statt, die enorme Resonanz gefunden hat.
„Elektroautos sind ohne Carbon kaum vorstellbar“, so Alexander Gundling, Geschäftsführer des CCeV, „deshalb liegt im Automobilbau die nächste Zukunft des Baustoffes und daher auch eine unserer Schwerpunktinitiativen“.
Carbon ist für Gundling der Werkstoff der Zukunft: „Es wird keine Branche geben, in der nicht mit Carbon gearbeitet wird. Nach Jahrzehnten des Nischendaseins haben wir jetzt einen Punkt erreicht, an dem CFK den Markt massiv durchdringt.“
Arbeitsgruppen und Events
Der Verband bietet seinen Mitgliedern neben den praxisorientierten Arbeitsgruppen fachspezifische Veranstaltungen wie das „CCeV Automotive Forum“, das Entscheidern aus der Automobilbranche einen Einblick in die Entwicklung des CFK-Leichtbaus gibt. Das „CCeV Automotive Forum“ findet in diesem Jahr am 28. und 29. Juli in der Motorwelt in Böblingen bei Stuttgart statt.