Die Maßgabe, für ein umweltfreundliches Autofahren an allen Ecken und Enden des Fahrzeugs Energie einzusparen, macht auch vor den Rädern nicht halt. Die haben aber einen Vorteil. Denn sie können einiges ins Rollen bringen, wenn es darum geht, Verbrauch und CO2 zu senken. Entwickler tragen in diesem Bereich mit unterschiedlichen Impulsen zu einer intelligenten Mobilität bei.
Die große Herausforderung ist, dass das moderne Rad zukünftigen Ansprüchen in puncto Design, Effizienz, Sicherheit und Langlebigkeit gleichzeitig gerecht werden muss. Zwar bleibt das Rad in Zukunft ganz sicher rund. Aber die Felge darin wird sich immer wieder neu erfinden.
Generell gilt das Prinzip: Je leichter das Rad, desto niedriger ist der Energieverbrauch und desto besser ist der Fahrkomfort. Schließlich verringert sich Masse, die in Bewegung gesetzt werden muss. Das Rad ist deshalb weniger träge und Bauteile wie Stoßdämpfer oder Federn werden entlastet. Auch der Kontakt zur Fahrbahn lässt sich auf diese Weise optimieren.
Clevere Leichtbautechnologien
Schon länger verbessern Spezialisten die Gussräder deshalb zum Beispiel durch Leichtbautechnologien und spezielle Fertigungsprozesse. Beim Flowforming walzen sie das Rohprodukt zum Beispiel durch Drückwalzen weiter aus. So lässt sich Aluminium enorm verdichten und stabiler machen. Felgen sind danach leichter, widerstandsfähiger und fahrdynamischer. Ingenieure kombinieren Flowforming auch mit der Produktionsmethode Undercut. Dabei entfernen sie das gesamte Material hinter den Speichen, das nicht für die Festigkeit der Felge relevant ist. Das Rad wird optisch schöner und technisch gesehen leichter. Ferner verbessert sich die Belüftung durch den höheren Lüftungsquerschnitt. Gezählt sind wohl auch die Tage des schweren und unkomfortablen Stahlrades – das Aluminiumrad hat mittlerweile schon einen Anteil von über 75 Prozent im Fahrzeugbau in Europa.
Trendreiche Aerodynamik
Neben der Forderung nach Gewichtsreduzierung und Leichtbau gewinnt inzwischen auch die Aerodynamik eine immer größere Bedeutung. Denn das Rad hat je nach Design einen Einfluss von bis zu 30 Prozent auf den cw-Wert des Pkw. Durch die Optimierung des Luftwiderstandes im Radbereich ergeben sich Potenziale, den Kraftstoffverbrauch und somit den Schadstoffausstoß zu reduzieren. Bei einem Elektrofahrzeug erhöht sich zum Beispiel auch spürbar die Reichweite.
Variantenreiche Convenience
Die Logik der Autobauer folgt zudem immer mehr einem ganzheitlichen Convenience-Gedanken: Entscheidend ist nicht nur der Fahrkomfort, zu dem das Rad beiträgt, sondern auch die Art und Weise, wie man individuellen Kundenwünschen gerecht wird. Zum Einsatz kommen daher zum Beispiel sogenannte Inserts, die man aus Kunststoff herstellt. So benötigen die Designer weniger Aluminium am Rad und können die Vorzüge neuester Technologien wie Undercut und Flowforming noch weiter ausreizen.
Weitere Vorteile: Die Kunststoffteile im Rad lassen sich nicht nur auf jede Fahrzeugfarbe abstimmen, sondern können je nach Farbwunsch ganz einfach vom Händler selbst montiert werden. Sie ermöglichen so mehr Variabilität bei weniger Kosten und leisten einen wertvollen Beitrag für geringeren Verbrauch und eine bessere Umwelt. ′