Digitalisierung, Nachhaltigkeit und effiziente Mobilitätslösungen gewinnen im Flottenmarkt zunehmend an Bedeutung. Von KI-gestützter Fahrzeugdiagnose bis hin zu smarten Tempomat-Systemen – mit vorausschauenden Lösungen, Vernetzung und modernster Technik optimiert Bosch den Betrieb und die Wartung von Fahrzeugflotten.
Für Flotten spielen die Themen Digitalisierung, Vernetzung und Effizienzsteigerung eine große Rolle.

Claudia Barthle
Senior Vice President bei Robert Bosch GmbH

Frau Barthle, wie entwickelt sich der Flottenmarkt?
Ebenso wie in anderen Bereichen des Lebens, spielt auch bei den Flotten das Thema Digitalisierung, Vernetzung und Effizienzsteigerung eine große Rolle. Bosch bietet zu jedem dieser Trends passende Lösungen an. Datenintelligenz ist hier ein entscheidendes Stichwort.
Was unterscheidet Ihre Lösungen von anderen?
Als einer der größten Automobilzulieferer bieten wir ganzheitliche Services, die sich durch tiefes Fahrzeugwissen, umfassende Datenanalyse und intelligente Vernetzung auszeichnen. Wir können häufig die Datenpunkte auslesen und verstehen, die sonst nicht verfügbar sind. Das ermöglicht uns, Fehlerquellen frühzeitig zu identifizieren und Probleme präventiv zu beheben; zudem lassen sich Werkstattbesuche optimal einplanen, um Standzeiten zu minimieren. Wir setzen auf digitale und automatisierte Reparaturabwicklungen und bieten Fahrzeug- und Batterieanalysen an.

Wie trägt Bosch dazu bei, den Fahrzeugwert während des Flottenbetriebs möglichst hochzuhalten?
Hier unterstützt zum Beispiel der Bosch Service RideCare. Die Schaden- und Raucherkennung hilft Flottenbetreibern, den Zustand ihrer Fahrzeuge kontinuierlich zu überwachen. Mithilfe von Sensoren und KI erfasst und dokumentiert das System Schäden, sowie auch unerwünschtes Rauchen im Fahrzeuginnenraum. Betreiber können auf diese Weise frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um Reparaturkosten zu minimieren und die Fahrzeuge in einem optimalen Zustand zu halten. Das wiederum wirkt sich positiv auf den Werterhalt und Wiederverkaufswert aus.

Welche Lösungen tragen zum Thema Nachhaltigkeit bei?
Unter Anderem bietet die intelligente Tempomatlösung vernetzte Daten und adaptive Algorithmen, um die Geschwindigkeit des Fahrzeugs optimal an die Verkehrssituation und Streckengegebenheiten anzupassen. So lässt sich der Kraftstoffverbrauch reduzieren, weil unnötiges Bremsen und Beschleunigen verringert wird. Für Flottenbetreiber bedeutet das geringere Betriebskosten, eine höhere Reichweite und eine umweltfreundlichere Fahrweise.
Welche neuen Möglichkeiten bietet der Automotive Connectivity Hub „C-Hub“ für Flottenbetreiber und wie verbessert er das Flottenmanagement?
Der „C-Hub“ von Bosch ist eine hochmoderne Vernetzungslösung, die Flottenbetreibern eine noch bessere Kontrolle über ihre Fahrzeuge ermöglicht. Er sammelt Echtzeitdaten zu Fahrzeugzustand, Nutzung und Performance und überträgt diese sicher in die Cloud. Dadurch können Betreiber Wartungsbedarfe frühzeitig erkennen, Routen effizienter planen und die gesamte Flottenauslastung optimieren. Zudem erleichtert er die Integration weiterer digitaler Services und schafft eine zentrale Schnittstelle für ein nahtloses Flottenmanagement.

Wie sehen Sie die Zukunft der vernetzten Fahrzeugdiagnose?
Sie wird immer intelligenter und umfassender werden. Bosch setzt hier auf cloudbasierte Diagnoselösungen, die eine Fernwartung und Echtzeit-Fehlersuche ermöglichen. Besonders in der Datenanalyse spielt Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle. Ein neuer Service, der 2025 auf den Markt kommt, ist der SuperTechnician. Dieser wird Werkstätten dabei unterstützen, Probleme zu diagnostizieren und zu beheben. Die KI greift dabei nicht nur auf unser umfangreiches Wissen aus der Fahrzeugdiagnose zurück, sondern bezieht auch relevante Informationen zu einem Fahrzeug und möglichen Fehlern aus dem Internet mit ein. Zunächst wird der Service für ausgewählte Kunden verfügbar sein, bevor er anschließend für den breiten Markt ausgerollt wird. Und das Beste daran: Der SuperTechnician ist in jeder Sprache verfügbar.
An welchen Entwicklungen arbeiten Sie außerdem?
Zum Beispiel an der Weiterentwicklung von Telematiklösungen und KI-gestützten Wartungssystemen. Weitere geplante Innovationen sind verbesserte Sensortechnologien, fortschrittliche Datenanalysen zur Optimierung von Betriebsabläufen sowie Lösungen, um CO₂-Emissionen in Flotten weiter zu reduzieren. Auch der Bereich der automatisierten Fahrfunktionen wird weiter ausgebaut, um die Effizienz und Sicherheit von Flotten zu steigern.

Weitere Informationen finden Sie unter: