Ein Gespräch mit Nico Winkels, Head of Sales Mobility bei UTA, über Trends im Flottenmarkt und das langfristige Ziel eines umfassenden Mobilitätsdienstleisters.
Nico Winkels
Head of Sales Mobility bei UTA
UTA ist führender Mobilitätsdienstleister im Bereich Tank- und Servicekarten in Europa. Von welchen Vorteilen profitieren Flottenchefs bei Ihnen?
Wir sind seit 55 Jahren der Tankkartenspezialist für gewerbliche Kunden. Sie haben mit uns absolute Markenunabhängigkeit. Wir verfügen in Europa über ein flächendeckendes Netzwerk von mehr als 64.000 Akzeptanzstellen – knapp 12.500 Tankstellen davon allein hierzulande. Insgesamt haben wir rund 1.000 Tankstellenpartner im Boot. Sie können als Flottenchef Prozesse effizienter gestalten, weil Sie nur noch eine Tankkarte benötigen. Sie reduzieren Kraftstoffkosten, weil wir einen großen Mix an Tankstellen anbieten. Mitarbeiter haben mehr Tankstellen zur Verfügung und dadurch mehr Zeit für produktive Arbeit, und ihre Motivation steigt.
UTA möchte verstärkt seine Services ausbauen. Warum, und welches Ziel verfolgen Sie dabei?
Wir möchten mit UTA zu einem Komplettanbieter in Sachen Mobilität werden, der für den Kunden alle Bedürfnisse abdeckt. Die Kunden wünschen sich alle Services von einem Ansprechpartner. Das hat unter anderem den Vorteil, dass sie nicht mit zehn bis 15 Dienstleistern zusammenarbeiten müssen und Prozesse nur einmal implementieren. Auch diese Zentralisierung spart natürlich Kosten.
Dank unserer Partnerschaft mit Avrios stehen Kunden im Flottenmanagement beispielsweise
alle Informationen über ihren Fuhrpark mit einem Klick zur Verfügung. Vom Kauf bis zur Verwertung erhalten sie hier alles aus einer Hand. Gefragt sind mittelfristig Lösungen für mobiles Bezahlen, die wir auf den Markt bringen. Interessant ist für Mitarbeiter eine App, die Vorteile wie zum Beispiel das Sammeln von Punkten integriert. Auch das Thema E-Mobility entwickeln wir mit einem Partner weiter, um eine integrierte Lösung anzubieten.
Kunden wünschen sich individuelle Lösungen!
Wie nehmen Sie aktuell den Flottenmarkt wahr?
Der Trend zu Hybrid- und Elektrofahrzeugen verstärkt sich weiterhin, zum Teil motiviert durch Anreize der Politik. Viele Unternehmen sammeln hier gerade erste Erfahrungen. Die guten Verbrauchswerte von Hybridfahrzeugen funktionieren beispielsweise nur, wenn sie die Autos innerstädtisch im Radius von 50 Kilometern nutzen. Bei Außendienstmitarbeitern, die 400 Kilometer fahren, können die Kosten plötzlich um 30 Prozent steigen. Beim Diesel hatten sie diesbezüglich mehr Spielraum. Außerdem haben Tankstellen ein breites Netz und man hat dort relativ wenig Wartezeit. Das gilt aber nicht unbedingt für Ladestationen mit Strom.
Vor allem die Politik setzt hier die Rahmenbedingungen. In den Niederlanden ist die Elektromobilität in Bezug auf Infrastruktur und Steuervorteile beispielsweise weiter fortgeschritten. In Paris ist ein generelles Dieselfahrverbot in Planung und in einigen Ländern sollen ab 2030 keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Wir erleben also schnelle Veränderungen. Darauf müssen Fuhrparkmanager reagieren. Bei denen gibt es viel Unsicherheit und Bedarf an Informationen.
Welche Rolle spielen in diesem Umfeld die Mitarbeiter?
Sie möchten alle Formen der Mobilität abgedeckt wissen. In die Richtung gehen moderne Modelle wie das Mobilitätsbudget, bei dem Mitarbeiter sich selbst für die jeweilige Transportart entscheiden können. Neue Generationen träumen deutlich seltener vom klassischen Dienstfahrzeug, sondern bevorzugen vielleicht die Flexibilität. Viele Mitarbeiter schätzen zudem Hybrid- oder Elektrofahrzeuge, weil sie damit Steuervorteile haben.