Die myStromer AG ist ein Schweizer Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von E-Bikes hoher Qualität spezialisiert hat. Ihre E-Bikes zeichnen sich durch innovative Technologie, hohe Leistung und ein ansprechendes Design aus. Die E-Bikes bieten eine komfortable und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Fahrrädern und Autos.
Tomi Viiala
Co CEO myStromer AG
Foto: Loco Photography
Wie schätzen Sie die Rolle der Mikromobilität, insbesondere des Radfahrens, als nachhaltige Transportlösung für den städtischen Raum ein?
Die Mobilität von heute steht vor großen Herausforderungen. Chronische Staus, Parkplatzprobleme und überfüllte oder schlecht ausgebaute öffentliche Verkehrsmittel prägen den urbanen Verkehrsalltag. Eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt, dass ganzjährig 70 Prozent aller Autofahrten durch Mikromobilität ersetzt werden könnten, davon 27 Prozent durch ein herkömmliches Fahrrad und 37 Prozent durch ein Speed-Pedelec (schnelles E-Bike mit Tretunterstützung bis 45 km/h). Diese Zahlen verdeutlichen das Potenzial der Mikromobilität im urbanen Raum. Tendenz steigend.
Welche Hindernisse gibt es bei der Integration von E-Bikes in die Verkehrsinfrastruktur?
Die Mobilität von heute steht vor großen Herausforderungen, die von Land zu Land unterschiedlich gewichtet werden. So ist in vielen Ländern, wie z.B. der Schweiz, die Benutzung des Radweges bzw. Radfahrstreifens mit dem S-Pedelec vorgeschrieben. In Deutschland hingegen ist die Regelung etwas anders. Hier muss man derzeit die Straße benutzen, um mit dem S-Pedelec von A nach B zu kommen. Das Problem hierbei ist, dass die Autofahrer diese Regelung nicht kennen. Ich habe es selbst erlebt, dass ich auf einer Bundesstraße von wütenden Auto- und LKW-Fahrern, die mich mit 100 km/h überholten, angehupt wurde, weil ich nicht den Radweg neben der Straße benutzte. Die Regeln sind das eine, die Infrastruktur für einen sicheren Radverkehr das andere. Auch hier gibt es Handlungsbedarf. Auch hier sind andere Länder wie Belgien, die Niederlande oder Dänemark Vorreiter. Dort ist der Pendleranteil mit dem Rad/ Pedelec deutlich höher.
Wie können E-Bikes den Nutzern ein komfortables und effizientes Fahrerlebnis bieten?
Speed-Pedelecs sind mit ihren Fahreigenschaften und Komponenten für ein sicheres und komfortables Fahren im Stadtverkehr ausgelegt. Darüber hinaus gibt es verschiedene Modelle und Zubehör, so dass sich jeder Fahrer sein individuelles, auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Fahrrad zusammenstellen kann. Wer mit einem Speed Pedelec am Stau vorbeifährt, spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch die lästige Parkplatzsuche und die Abhängigkeit von den Fahrplänen des ÖPNV. Diese effiziente Pendlerlösung sorgt für mehr Fahrspaß und Lebensqualität.
Die tägliche Dosis Bewegung an der frischen Luft fördert zudem die Gesundheit, steigert die Motivation und die Auszeit auf dem Rad macht den Kopf frei.
Wie kann die Mikromobilität im urbanen Raum verbessert werden?
Wichtige Punkte sind die Verbesserung der Infrastruktur durch verschiedene bauliche Veränderungen in der Stadt. Dazu gehören der Ausbau des Radwegenetzes, breitere und baulich vom motorisierten Verkehr getrennte Radwege oder reine Fahrradstraßen. Auch Radschnellwege, sichere Fahrradparkplätze oder -garagen würden die Fahrradnutzung erleichtern. Besonders wichtig für die Hersteller von S-Pedelecs ist eine Änderung der deutschen Gesetzgebung, so dass man z.B. in Deutschland mit einem schnellen E-Bike auch Radwege benutzen darf. Wenn alle Stellschrauben der Mikromobilität zusammenspielen, kann umweltfreundlich und komfortabel in die Zukunft geschaut werden.
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